Fokusthema Mobilität
Umweltfreundlich unterwegs
Nachhaltige Mobilität und klimafreundliche Erlebnisse fördern und vermitteln: das gehört zu unseren zentralen Aufgaben. 2024 entwickelten wir speziell das Freizeitradangebot weiter.
Die 2023 geschaffene Koordinationsstelle bei Vorarlberg Tourismus (Rebecca Bundschuh, seit Dezember 2024 Maximilian Hugl) etablierten wir als zentrale Schnitt- und Projektstelle für ganz Vorarlberg – mit einem weitreichenden Netzwerk an Interessensgruppen auf Landes-, Regions- und Gemeindeebene. Im vergangenen Jahr entstanden verschiedene Austauschformate wie die ARGE Rad/Bike und die ARGE Rad-Rheintal. Über eine eigene Steuerungsgruppe findet seither ein regelmäßiger Dialog mit dem Land Vorarlberg statt: Weitere 37,7 Kilometer an Radstrecken wurden er- und wichtige Lücken im Wegenetz geschlossen. Neben dem Ausbau und der Entwicklung von Angeboten steht auch die Bewusstseinsbildung auf unserer Agenda.
Bike-Kodex Vorarlberg
In Zusammenarbeit mit dem Land und den Destinationen erarbeiteten wir zwischen April und November 2024 den Bike-Kodex Vorarlberg. In sechs Punkten appelliert er an ein respektvolles Miteinander auf den Radwegen und sensibilisiert Gäste wie Einheimische für einen achtsamen Umgang mit Tier und Natur. Diese Bike-Guideline für Vorarlberg vereinheitlicht die unterschiedlichen Regelwerke im Land und steht den Destinationen als landesweit gültige Richtlinie zur Verfügung. Das ermöglicht auch eine einheitliche Kommunikation.
Frequenzmonitoring von Mountainbiker:innen
Im Frühjahr 2024 starteten wir gemeinsam mit den Destinationen die Pilotphase eines Frequenzmonitorings an drei Standorten: im Klostertal, Kummenberg und Montafon. Für die Messungen schaffte Vorarlberg Tourismus eigene Geräte an.
Die Daten dienen als Grundlage zur Weiterentwicklung der Mountainbike-Infrastruktur sowohl im urbanen als auch im ländlichen Raum. Besonders in Gebieten, in denen Mountainbiken nicht offiziell erlaubt ist, aber eine hohe Nutzung besteht, können wir mit qualitativen Daten Schätzungen belegen und in weiterer Folge fundierte Entscheidungen treffen – und damit nutzer- wie naturfreundliche Angebote schaffen. Neben der Legalisierung stark befahrener, bislang nicht offizieller Strecken lassen sich daraus auch Maßnahmen zur Besucher:innenlenkung ableiten.
Ausbau der EuroVelo 15
Die EuroVelo 15, der „Rheinradweg“, verläuft 1450 Kilometer entlang des Rheins – von den Schweizer Alpen bis zur Nordsee. Auf länderübergreifende Initiative wird die Route um einen Streckenabschnitt von 61 Kilometern erweitert: Gemeinsam mit dem Land Vorarlberg, SchweizMobil sowie dem Fürstentum Liechtenstein stellten wir 2024 den Antrag, die EuroVelo 15 zusätzlich durch Liechtenstein und Österreich und somit parallel auf beiden Flussseiten zu führen. Bislang verlief die Route nur auf der Schweizer Seite. Nun wird sie auf bestehenden und etablierten Radwegenetzen der drei Länder, jeweils im Nahbereich des Rheins, erweitert.
Ab dem Frühjahr 2025 erfolgt die Beschilderung der neuen Streckenabschnitte in Vorarlberg und Liechtenstein, wodurch die EuroVelo 15 künftig durch insgesamt sechs Staaten führt und mit Liechtenstein ein weiteres Land zum EuroVelo-Netzwerk dazustößt. Die Alternativroute bietet Radreisenden die Möglichkeit, beide Länder landschaftlich wie kulturell zu entdecken sowie Orte wie Vaduz, Feldkirch oder den etwas entfernteren Bodensee zu erkunden. Der neue Abschnitt erleichtert auch die geplante Einbindung des nördlichen Bodenseeufers in die EuroVelo-15-Route.
MTB-Leitfaden zur Streckenentwicklung
Mit der steigenden Begeisterung am Mountainbike-Sport wächst auch die Nachfrage nach einem gut geplanten sowie nachhaltigen Wegenetz. Mit dem MTB-Leitfaden unterstützen wir Verantwortliche, wie Stakeholder, Gemeinden oder Interessensvertreter:innen, Mountainbike- und Freizeitradrouten leichter umzusetzen. Die Empfehlungen berücksichtigen sowohl die sportlichen Voraussetzungen der Nutzer:innen als auch die Bedürfnisse der Umwelt sowie die nötige Infrastruktur.
Das Konzept erarbeiteten wir 2024 gemeinsam mit Estuar OG, parallel dazu stimmten wir uns mit den Destinationen inhaltlich ab. Der Leitfaden behandelt anhand von vier Themen (Idee, Planung, Bau und Unterhalt, Nutzung) die verschiedenen Planungsschritte und hilft mit Tipps und einer Übersicht an Ansprechpersonen. Ab dem Frühjahr 2025 steht er Interessierten auf der B2B-Seite von Vorarlberg Tourismus (gmbh.vorarlberg.travel)zur Verfügung.
Gravelbike-Routen und weitere neue Angebote
Spätestens seit „into the wold“ wird auch in Vorarlberg das Gravelbiken immer beliebter – in Zusammenarbeit mit dem Büro Balanka, dem Organisator des Festivals, entwickeln wir laufend neue Angebote: Nach dem Schließen des Vorarlbergabschnitts in der Gravel Austria Route entstanden 2024 sechs neue Graveltouren (Brandnertal, Silbertal, Bregenzerwald, Lech/Zürs, Laternsertal, Großes Walsertal) für fortgeschrittene Biker:innen. Sie sind über die Webseite vorarlberg.travel abrufbar, Destinationen haben Zugriff via V-Cloud. Über eine Komoot Sponsored Collection bewerben und kommunizieren wir das Angebot zusätzlich nach außen.
Auf bereits etablierten Radstrecken sollen 2025 weitere Graveltouren für Einsteiger:innen entstehen. Ebenfalls in der Umsetzung ist eine Kulturradroute durch Vorarlberg, die die Fokusthemen Mobilität und Kultur zusammenführt. Die Tour wird in einzelne Streckenabschnitte geteilt und macht damit für Familien, Kulturaffine und Genussradfahrer:innen kulturelle Highlights entlang der Radwege erlebbar.
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