Aktuell
Branchenbrief September 2020
Für die nächsten Wochen ist zu erwarten, dass deutsche Gäste weitgehend ausfallen werden.
Liebe Branchenkollegin, lieber Branchenkollege,
die Reisewarnungen aus Belgien, vor allem aber aus Deutschland haben uns alle gestern sehr erschüttert. Nach einem Sommer mit niedrigen Infektionszahlen und einer, angesichts der Ausgangslage guten Buchungssituation bedeutet das einen herben Rückschlag.
Aktuell befinden sich rund 12.000 deutsche Gäste im Land, die nun bei der Rückkehr einen negativen Coronatest vorweisen müssen, um einer Quarantäne zu entgehen. Das Rote Kreuz Vorarlberg bietet bis Sonntag zusätzliche Testmöglichkeiten in den Regionen, um den Gästen eine Testung noch vor der Heimreise zu ermöglichen. Für die nächsten Wochen ist zu erwarten, dass deutsche Gäste weitgehend ausfallen werden.
Was bedeutet diese Entwicklung für die bevorstehende Wintersaison? Bleibt die Reisewarnung aufrecht, droht ein katastrophales Ergebnis. Wir haben nur dann die Chance, die Wintersaison zu retten, wenn es uns gelingt, die Infektionszahlen rasch und dauerhaft auf ein niedriges Niveau zu senken und damit die Reisewarnungen rückgängig zu machen. Dazu sind die Anstrengungen aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger nötig. Auch unsere Branche muss schmerzliche Eingriffe hinnehmen, etwa die Sperrstunde um 22 Uhr oder die Absage aller größeren Veranstaltungen. Das Land versucht, beispielsweise mit finanziellen Hilfen für die Nachtgastronomie, Event- und Veranstaltungsbranche wenigstens die gravierendsten Auswirkungen abzufedern.
Bei allen nötigen Diskussionen über einzelne Regelungen: Ich bin überzeugt, dass dieser Weg im Grundsatz richtig ist. Vorarlberg muss wieder als sicheres Urlaubsland gelten. Mehr noch: Auch die Vorarlbergerinnen und Vorarlberger müssen sich sicher fühlen, wenn sie ins Gasthaus, in ein Kaffee oder ein Abendlokal gehen. Nur dann stimmen auch dort in den kommenden Monaten die Zahlen.
Für die bevorstehende Wintersaison hat das Land Vorarlberg bereits umfangreiche Maßnahmen vorbereitet. Auch die Bundesregierung hat gestern ihr Maßnahmenpaket vorgestellt. Wenn wir uns gemeinsam an der konsequenten Umsetzung beteiligen, können wir die nötigen Voraussetzungen für die Wintersaison schaffen.
Ich danke Ihnen für Ihr Engagement in den vergangenen Monaten und fürs Durchhalten.
Alles Gute, bleiben Sie gesund!
Ihr Christian Schützinger
Geschäftsführer der Vorarlberg Tourismus GmbH
Winterkodex: Vorarlbergs Strategie für eine sichere Wintersaison
Vergangene Woche hat Tourismuslandesrat Christian Gantner die Strategie des Landes für die kommende Wintersaison vorgestellt: Der Winterkodex bündelt eine Vielzahl an Maßnahmen für den Vorarlberger Tourismus, die teilweise über die geltenden gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Die Vorschläge werden nun in Zusammenarbeit mit der Branche ausgearbeitet. Bis Mitte Oktober soll das Konzept stehen.
Diskutiert werden beispielsweise erweiterte Testangebote sowohl für Gäste als auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Verbesserungen beim Contact-Tracing, die Einführung von COVID-19-Konzepten und -Beauftragten in Betrieben, eine koordinierte Krisenkommunikation zwischen allen Ebenen (Land, Vorarlberg Tourismus, Destinationen, Betriebe) und vieles mehr.
Ziel ist vor allem, unseren Gästen ein besonderes Maß an Sicherheit zu vermitteln, damit sie sich auch heuer wieder für einen Urlaub in Vorarlberg entscheiden. Sie sollen sich überall gut aufgehoben fühlen: im Hotel, im Gasthaus, in der Gondel oder beim Entdecken ihrer Ferienregion. Der Winterkodex für Vorarlberg ist damit nicht nur ein Bündel an Regelungen, sondern birgt die Chance, diese in der Kommunikation bewusst einzusetzen. Letztlich wird er Vorarlberg einen Wettbewerbsvorteil bieten, von dem wir alle profitieren.
Bundesregierung stellt Wintertourismus-Paket vor
Auch die Bundesregierung hat gestern, Donnerstag, ihr „Paket für einen sicheren Wintertourismus“ vorgestellt. Es enthält branchenspezifische Regelungen für Gastronomie, Beherbergung, Seilbahnen, Skischulen sowie Advent- und Weihnachtsmärkte. Geplant ist unter anderem eine Ausweitung des Testprogramms “ Sichere Gastfreundschaft“ auf Skilehrerinnen und Skilehrer, Reisebegleiterinnen und Reisebegleiter sowie Fremdenführerinnen und Fremdenführer.
Die wichtigsten Punkte aus dem Maßnahmenpaket sind:
- Beim Aprés-Ski ist ein Meter zwischen den Besuchergruppen einzuhalten. Sowohl Indoor als auch Outdoor wird es nur Sitzplätze geben.
- Skischulen sollen mit maximal zehn Personen pro Gruppe inklusive Schneesportlehrerin bzw. -lehrer unterwegs sein.
- Konsumation von Speisen und Getränken auch im Outdoor-Bereich nur im Sitzen.
- In Seilbahnen gilt ein Meter Sicherheitsabstand und Maskenpflicht.
- Verpflichtendes Präventionskonzept für Advent- und Weihnachtsmärkte.
Den „Leitfaden Sicherer Wintertourismus“ mit allen Maßnahmen sowie viele weitere wichtige Informationen für Ihren Betrieb finden Sie auf www.sichere-gastfreundschaft.at
Tourismusforum und GVA-Symposion in anderer Form
Wir haben es uns nicht leicht gemacht: Angesichts des Anstiegs bei Infektionszahlen können wir die Veranstaltung „Gastgeben in Zeiten von Corona“ am 13. Oktober nicht in der geplanten Form durchführen. Das GVA-Symposion und das alljährliche Tourismusforum als Doppelveranstaltung mit strengem COVID-19-Präventionskonzept auf die Beine zu stellen, schien uns zunächst ein gangbarer Weg. Doch sowohl das GVA-Symposion als auch das Tourismusforum leben vom engen persönlichen Austausch, von informellen Gesprächen und der Begegnung. Genau das birgt jedoch ein gewisses Infektionsrisiko.
So haben wir beschlossen, das Format zu überdenken und Alternativen zu überlegen, wie wir den Mitgliedern von „Gastgeben auf Vorarlberger Art“ und den Innovationspreisträgerinnen und -trägern 2020 die Möglichkeit zum Austausch beziehungsweise eine Bühne geben können. Wir halten sie auf dem Laufenden. Halten Sie sich daher bitte vorerst den Termin am 13. Oktober frei!
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