Freie Fahrt mit Bus und Bahn in Vorarlberg (c) Lisa Mathis - Vorarlberger Verkehrsverbund
Branchenbrief Oktober 2022

Wahl des Verkehrsmittels macht den ökologischen Unterschied

Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes schlägt der Tourismus mit einem Anteil von 1,55 Prozent des österreichweiten Endenergieverbrauchs zu Buche. Klingt wenig. Dennoch heißt es: dranbleiben! Es gibt noch Luft nach oben – vor allem bei der Gästemobilität. Dazu liefert eine frühere Untersuchung interessante Ergebnisse.

Der heimische Tourismus ist beim Thema Nachhaltigkeit grundsätzlich gut unterwegs, wie eine aktuelle Studie des Umweltbundesamtes zeigt: Der Anteil am österreichischen Gesamtenergieverbrauch beträgt 1,55 Prozent. Zwischen 2008 und 2019 ist der Anteil der erneuerbaren Energien im Tourismus laut Statistik Austria von 36 auf 54 Prozent gestiegen und liegt damit über dem bundesweiten Durchschnitt (2019: 34 %). Der Energieverbrauch pro Nächtigung konnte im selben Zeitraum um 54 Prozent gesenkt werden. Beherbergung, Gastronomie und Seilbahnen verbrauchen zusammengenommen nur 0,4 Prozent des österreichischen Gasverbrauchs. Einen Überblick bietet folgendes Datenblatt zum Download.

Mobilität im Fokus
Die Mobilität wurde bei der genannten Studie jedoch nicht berücksichtigt. Wenn es um ökologische Folgen des Tourismus geht, sind Anreise und Fortbewegung im Urlaubsland jedoch entscheidende Faktoren. Belege dazu lieferte das Umweltbundesamt in einer früheren Untersuchung aus dem Jahr 2018, in der Verkehrsmittel der An- und Abreise, Unterkunft, Mobilität und Urlaubsaktivität vor Ort – getrennt nach Sommer und Winter sowie nach Nah- und Fernzielen – berücksichtigt wurden.

Apartmenthaus Tempel 74 © Albrecht Imanuel Schnabel
Bus, Bregenzerwald (c) Kevin Faingnaert - Vorarlberg Tourismus

"Nun geht es darum, unsere Gäste, die vielleicht aus Gewohnheit mit dem eigenen Auto anreisen, darüber zu informieren und zum Umstieg auf Bahn und Bus zu animieren."

Christian Schützinger, Geschäftsführer von Vorarlberg Tourismus

Skiurlaub mit der Bahn
Das Ergebnis: Die Wahl des Verkehrsmittels für die An- und Abreise ist weitaus bedeutender als die Aktivitäten am Urlaubsort und die Art der Unterkunft. So senken zum Beispiel Winterurlauber:innen ihren CO2-Ausstoß um mehr als zwei Drittel, wenn sie mit der Bahn anstatt mit dem eigenen Auto nach Österreich anreisen. Im Detail macht die Anreise mit der Bahn knapp ein Siebtel der gesamten Treibhaus-Emissionen eines Urlaubsaufenthalts aus, mit dem Auto über die Hälfte. Flugreisen schneiden erwartungsgemäß am schlechtesten ab – sowohl in absoluten Zahlen als auch in Relation zum Gesamtverbrauch eines Urlaubs.

Gäste informieren und zum Umstieg animieren
Die Bahnverbindungen zu unseren Hauptmärkten Deutschland und Schweiz sind mittlerweile gut ausgebaut und eng getaktet. Bei Gästebefragungen schneiden die öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb von Vorarlberg stets mit Bestnoten ab und liegen jeweils nur knapp hinter Wien. Nun geht es darum, unsere Gäste, die vielleicht aus Gewohnheit mit dem eigenen Auto anreisen, darüber zu informieren und zum Umstieg auf Bahn und Bus zu animieren. Mit der Gästekarte ist die Nutzung in der Urlaubsregion zudem kostenlos, mit der Gästekarte der Alpenregion in ganz Vorarlberg. Im Sinne der Tourismusstrategie 2030 und zukunftstauglichen Weiterentwicklung ein Muss. Infos zur Anreise mit der Bahn gibt hier im Überblick.

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